Lilienfeld
– Wiege der „Alpinen Skifahr-Technik“
Der Jahrtausendealte nordische Skilauf fand in den
neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts durch die Reiseschilderung Dr.
Fridtjof NANSENS, „Auf Schneeschuhen durch Grönland“, in
Mitteleuropa Beachtung bis hin zur Begeisterung. Der Lehrer, Kunstmaler, Bildhauer, Denker und
Erfinder Mathias ZDARSKY lebte
seit 1889 auf Habernreith,
einer Landwirtschaft in den Bergen von Lilienfeld im niederösterreichischen
Voralpengebiet. Zdarsky, wohl durch Nansen zum Skilauf angeregt, folgte
jedoch nicht dem nordischen
Schneeschuhlauf, wie er aus dem Norden überliefert wurde. Er erkannte sofort, dass steiles, hindernisreiches
und alpines Gelände sowohl ein anderes
Gerät als auch eine andere
Fahrart erforderte, um es bewältigen zu können. Er bediente sich des
altnorwegischen Einstocks (im
Gegensatz zum neunorwegischen Doppelstock), da er auf steilen Hängen und
bei tiefer Schneelage zweckmäßiger war. Zdarsky schuf in den Jahren von 1890 bis 1896 die „Lilienfelder
Stahlsohlen-Skibindung“ und einen kürzeren Ski, womit er die „Alpine
(Lilienfelder) Skifahr-Technik“, den Vorlagestemmschwung,
entwickelte. Diese Lehre veröffentlichte er im Herbst 1896 im Lehrbuch
„Lilienfelder Skilauf-Technik (1897). Im selben Winter begann er
Gruppen im Alpinskilauf zu unterrichten. Zdarsky ist als Begründer
der alpinen Skifahr-Technik in die Geschichte eingegangen und
Lilienfeld ist somit Geburtsstätte
des „weißen Sports“, der heute weltweit Millionen begeistert. |
Die bahnbrechende „Lilienfelder Stahlsohlen-Skibindung“, auch Zdarsky-Bindung genannt, die den Ski erst lenkbar machte. |
Ältestes Torlauf-Bild (19.3.1905). Zdarsky demonstriert, wie zwei nebeneinander stehende Fahrmale (Tore) mit einem Bogen genommen werden (Gestellte Aufnahme) |
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„Auf Schneeschuhen durch Grönland“ – zwei Bände, in deutscher Sprache erschienen 1891 |